Studien zur Elektroindustrie erstellt
SUSTAIN CONSULT hat zwei Studien zur Zukunft der Elektroindustrie in Deutschland erstellt: Die Analyse von Branchenentwicklung, Stärken und Schwächen sowie Cluster-Zusammenhängen erfolgte unter dem Titel "Standortbestimmung und Entwicklungsperspektiven der Elektroindustrie in Deutschland" im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Strukturwandel - Innovationen und Beschäftigung. Der Branchenreport "Elektroindustrie in Deutschland Rahmenbedingungen für Beschäftigung und Interessenvertretung" wurde im Auftrag der IG Metall bearbeitet.
Zentrale Ergebnisse der beiden Studien sind:
- Die deutsche Elektroindustrie hat im Konsumgüterbereich gegenüber den asiatischen Konkurrenten stark an Boden verloren, weil sie weder die notwendige weltweite Systemführerschaft besitzt, noch über sehr kostengünstige Produktionsstrukturen verfügt.
- Besser präsentiert sich der Investitionsgüterbereich: Die Energietechnik muss sich verstärkt dem internationalen Wettbewerb stellen. Mit der deutschen Vorreiterrolle beim Zukunftsthema Energieeffizienz hat sie dafür beste Startvoraussetzungen. Bei der Herstellung elektronischer Bauelemente stehen wichtige Weichenstellungen an, um den Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort Deutschland zu sichern. Die elektrotechnische Automatisierung ist wesentlicher Impulsgeber für den technischen Fortschritt und eng mit ihren industriellen Abnehmern verknüpft.
- Die Arbeitskosten haben sich in der Elektroindustrie wie im Maschinenbau seit 1995 deutlich um über 20% vermindert. Der Arbeitskostenanteil beträgt durchschnittlich 23%, variiert aber stark zwischen den einzelnen Fachzweig. Je nach vorherrschendem Produktionsmodell liegt der Arbeitskostenanteil zwischen 33% (Sonstige elektr. Ausrüstungen) und 13% (Telekommunikationstechnik).
- In der Elektroindustrie sind Innovationsfähigkeit und vielfach High-Tech die wichtigsten Schlüssel zur Beschäftigungssicherung. Dementsprechend wichtig sind das betriebliche Know-how, das Wissen der Beschäftigten und innovationsorientierte Unternehmensstrukturen. Die hohe Bedeutung von Wissen und wissensbasierten Tätigkeiten spiegelt sich im Qualifikationsprofil der Elektroindustrie. Der Anteil an Hochschulabsolventen liegt hier mit 18% deutlich höher als in der Automobilindustrie (13%) und im Maschinenbau (11%). Etliche Unternehmen beklagen in der Zwischenzeit einen Fachkräftemangel.
- Frauen spielen unter den Beschäftigten in der Elektroindustrie eine besonders große Rolle, ihr Anteil liegt mit 32% sehr hoch. In Fachzweigen wie Medizintechnik, optische Instrumente und Uhren werden sogar knapp 50% erreicht. Das Qualifikationsprofil der weiblichen Beschäftigten weist im Vergleich zu den Männern ein geringeres Niveau auf (v.a. durch einen hohen Anteil ungelernter Frauen). Damit sind vor allem die Arbeitsplätze von Frauen gefährdet, wenn es aus strukturellen oder konjunkturellen Gründen zu einem Arbeitsplatzabbau kommt.
Die Studien sind bei den jeweiligen Auftraggebern als Download erhältlich:
- Standortbestimmung und Entwicklungsperspektiven der Elektroindustrie in Deutschland - Abschlussbericht. Autoren: Ralf Löckener, Torsten Sundmacher, Thomas Gebauer, Dortmund, März 2009. 193 S.
Standortbestimmung und Entwicklungsperspektiven der Elektroindustrie in Deutschland - Branchenreport: Elektroindustrie in Deutschland - Rahmenbedingungen für Beschäftigung und Interessenvertretung. Autoren: Ralf Löckener, Torsten Sundmacher, Thomas Gebauer, Hrg.: IG Metall Vorstand (Wirtschaft, Technologie, Umwelt), Frankfurt, April 2009. 50 S.
Elektroindustrie in Deutschland - Rahmenbedingungen für Beschäftigung und Interessenvertretung
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